Verein Öffentliche Grabaufsicht Moisling

Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Freunde der Jüdische Gemeinde Lübeck
Am 26. Mai fand auf dem Jüdischen Friedhof in Lübeck-Moisling im Rahmen des bundesweiten Projekts „Steinerne Zeugen“ eine feierliche Anbringung einer Gedenktafel statt.
Der Friedhof ist ein bedeutender Ort des Gedenkens und Erinnerns und spiegelt Jahrhunderte jüdischer Präsenz in unserer Region wider.
Das Projekt „Steinerne Zeugen“ unterstreicht die Notwendigkeit eines respektvollen Umgangs mit der Geschichte, den Traditionen und den Menschen, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Zweifellos wird dieses Projekt das Interesse an der Geschichte der jüdischen Kultur in Schleswig-Holstein stärken, und wir sind allen dankbar, die an der Umsetzung beteiligt waren.
Wie bekannt ist, begann das jüdische Leben Lübecks in Moisling. Daher ist die Jüdische Gemeinde Lübeck mit diesem Friedhof und den Grabstätten unserer Vorfahren eng verbunden.
Hier sind Rabbiner und Kantoren beigesetzt, unter anderem auch Rabbiner Salomon Carlebach.
Auf diesem Friedhof ist auch unsere Tora begraben, die in der Reichspogromnacht entweiht wurde. Ebenso ruhen hier Opfer vergangener Kriege.
Zahlreiche Gräber unserer Väter und Mütter, Brüder und Schwestern befinden sich an diesem Ort.
Obwohl dieser Friedhof in einigen Internetquellen als verwaisend und geschlossen erscheint, ist dies nicht ganz richtig.
Bis heute finden dort einige Bestattungen statt.
Da auf dem Friedhof noch Plätze neben bereits beerdigten Angehörigen reserviert sind,
werden die Bestattungen auf dem Friedhof noch einige Zeit andauern.
Die Jüdische Gemeinde Lübeck hat sich immer um die Pflege und den Erhalt dieses Friedhofs bemüht. Jede Bestattung ist dokumentiert. Alle alten Inschriften wurden im Original abgeschrieben und ins Deutsche übersetzt.
Diese wertvolle Arbeit ist vor allem dem Engagement von Leonid Kogan zu verdanken – einem Mitglied unserer Gemeinde. Er führt regelmäßig Führungen über den Friedhof durch, die einen Einblick in die Grabstätten und das Leben der dort Begrabenen geben und ein tieferes Verständnis für das jüdische Erbe Lübecks ermöglichen.
Die Behauptung, es handle sich um einen „verwaisten“ Friedhof, wirkt daher mindestens merkwürdig.
Bereits im Jahr 2013 übernahm der Landesverband mehrere jüdische Friedhöfe in Städten, in denen es keine jüdischen Gemeinden mehr gibt – was die Bezeichnung „verwaist“ in diesen Fällen nachvollziehbar macht.
Wie jedoch unser Friedhof in diese Liste aufgenommen wurde, bleibt ein Rätsel.
Hier möchten wir ein Anliegen ansprechen, das in unserer Gemeinde Sorge ausgelöst hat.
Es geht um die Unsicherheit über die geplanten Maßnahmen auf diesem Friedhof –
einschließlich archäologischer Arbeiten – die vom neuen Eigentümer durchgeführt werden sollen.
Die Öffentlichkeit war darüber bisher kaum informiert.
Es ist klar, dass den Nachkommen und Angehörigen der hier begrabenen Menschen die Ruhe der Verstorbenen sowie die Sicherheit der Grabsteine am Herzen liegt.
Daher möchten wir eine wichtige Mitteilung machen:
Am 16. Mai fand die Gründungsversammlung des Vereins
„Öffentliche Grabaufsicht Moisling“ statt.
Ziel dieses Vereins ist es, alle Grabstätten auf dem jüdischen Friedhof in der Niendorfer Straße 45 in Lübeck-Moisling zu schützen, Pflegen, restaurieren sowie die Wahrung der Rechte der Angehörigen.
Dieser Verein steht nicht nur Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde offen, sondern allen interessierten Menschen.
Dieser Friedhof ist ein wichtiger Ort der Erinnerung und des Gedenkens und spiegelt die jahrhundertelange jüdische Präsenz in unserer Region wider.
Rat des Vereins Öffentliche Grabaufsicht Moisling

Spenden werden mit Dank und gegen Spendebescheinigung empfangen.
Spendenkonto
Volksbank Lübeck IBAN: DE 85 2309 0142 0050 9510 50
Verein Öffentliche Grabaufsicht Moisling
Wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen.
Rat des Vereins
und Jüdische Gemeinde Lübeck
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